2009 - Die Kreuzwegstationen zum Gefallenengedenken erhalten einen neuen, würdigen Platz

An dieser Stelle sollen wichtige Ereignisse aus der Geschichte unserer Kirchengemeinde eine Würdigung erfahren.

Erwähnenswert sind zum Beispiel die Stationen, aus Stein gehauenen Säulen mit den Namen der Kriegsopfer der Gemeinde im Tannenwald.  2009 wurde die Anlage versetzt. 

Hier handelt es sich um einen 1. Testbeitrag in diesem Bereich.

(Text- und Bildquelle: Göttelfinger Pfarrchronik, Buch Nr. 18, von Heinz Eitelbuß für die Nachwelt in eine heute lesbare Schrift übertragen und ab 1982 bis heute fortgeführt.)

 

Hintergrundinformationen zum Kreuzweg, Originaltext der Pfarrchronik ab Seite 168

(von Heinz Eitelbuß in eine lesbare Schrift übertragen und digitalisiert)

 

 

Nach dem Einmarsch der Feinde , hatte der Pfarrer der Gemeinde auf der Kanzel das Gelöbnis vorgeschlagen , einen Kreuzweg zu erstellen als Gelöbnis an die Kriegszeit , zugleich als Denkmal für die Gefallenen , wenn die Gemeinde gerettet bleibe . Schon 1945 hatte Bildhauer Schneider dafür einen Plan ausgearbeitet . Im Januar 1946 fasste der K St. R den Beschluss , den Plan durchzuführen . Steinmetzgeschäft Schuh in Hochdorf übernahm die Erstellung der Gehäuse . Als er weder 1946 noch 1947 zum Ziele kam , wurde der Auftrag an die Firma Walz in Hochdorf weitergegeben . Sie gab das Versprechen , bis September 1947 die 14 Stationen zu liefern . Es wurde der Juni 1948 . Auch der Bildhauer hielt nicht Termin . Kurz vor der Währungsreform erhielten beide Lieferanten das Geld für die Arbeit , wenn letztere auch noch nicht abgeschlossen war .

Die Gerüste kamen auf 4594 RM Bildhauer Schneider hatte 2500 RM bekommen . Außerdem hatten beide den üblichen Aufschlag verlangt und auch bekommen .

An die bürgerliche Gemeinde war die Bitte gestellt worden , den oben genannten , zur Stiftung des Schwesternhauses gehörenden Wald oder als Ersatz ein gleichartiges Waldgrundstück zurückzugeben , damit darauf der Kreuzweg erstellt werden könne . Da die hierzu nicht bereit war und auch der Besitzer des Grundstücks , auf welchem das Bildstöcklein steht , eine Einigung nicht erzielt werden konnte , mußte als Aufstellungsort eine andere Lösung gesucht werden . Lorenz Vogt war bereit , seinen Wald zur Verfügung zu stellen und den Kreuzweg durch Eintragung ins Grundbuch zu tätigen .

Am 12. September 1948 fand die feierliche Weihe des Kreuzweges statt . In Prozession zog die Pfarrgemeinde zum Wald , vorbei an dem von der Familie Franz Feinler am Vollmaringer Weg zum Dank für die Heimkehr ihrer drei Söhne aus dem Krieg errichteten Bildstöcklein zu Ehren des Hl. Josef , das zuerst geweiht wurde . Im Wald hielt nach einem Lied des Kirchenchores Pater Winfried vom Weggental zuerst die Predigt , hernach nahm er die Weihe vor. Die einzelnen Stationen waren ganz schön von den Angehörigen der Gefallenen geschmückt worden. Im Dankwort gab der Pfarrer der ganzen Anlage den Namen : Göttelfinger Freud ( so wird das Bildstöcklein genannt ) und Göttelfinger Laid ( der Kreuzweg ) hernach wurde der Kreuzweg im Schwesternhaus gefeiert .

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Am Seelensonntag wurde eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen gehalten , beim Kriegergedächtniskreuzweg im Wald . Statt der bisherigen Station beim alten Kriegerdenkmal während der Friedhofprozession an Allerheiligen . Die Gemeinde : 1. die Namen der Gefallenen aus dem letzten Krieg , die der Jugend noch bekannt sind , stehen auf den Kreuzwegstationen im Wald . 2. die Gefallenen sind es wert , dass man ihnen eine Stunde und ihnen einen Gang widmet und sie nicht nur im Vorbeigehen Grüßt .

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1968

In diesem Jahr ging der Pfarrer mit aller Kraft daran, die Kirchenrenovation voranzutreiben . Nach vielerlei Kleinigkeiten ist es gelungen das Kirchenschiff fertig zustellen . Leider konnte wegen der Altarfrage der Chorraum nicht ganz fertiggestellt werden .

Im Kirchengemeinderrat wurde beschlossen , die laufende Amtsperiode bis 1971 abzuwarten. In einer späteren Sitzung entschieden die Herren sich jedoch für Neuwahl . Von Göttelfingen sollten 6 von Hochdorf 2 Kandidaten gewählt werden . Die Pfarrgemeinderatswahl fand am Palmsonntag 7. 4. 68 statt . gewählt wurden von Göttelfingen :

Pius Feinler , Franz Flaig , ( Ludwig Katz 2. Vorsitzender ) Bürgerm. Vinzenz Nester , Josef Teufel , Maria Vogt , von Hochdorf Renate Seifried , Andreas Schmid .

Mehrmals wurde in den Sitzungen des Pfarrgemeinderats , die Frage der Kreuzwegstationen im Wald erörtert , die durch fallende Bäume beschädigt werden könnten . Es wurde vorgeschlagen sie um die Kirche am Südaufgang oder am Waldrand aufzustellen . Kein Vorschlag hatte jedoch eine Ideallösung .

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1976

Schon gleich im neuen Jahr begann der Pfarrer mit dem Kirchengemeinderat die Neuwahl vorzubereiten . Dabei sollen erstmals neun Göttelfinger KGR gewählt werden , da Hochdorf schon seit 7 – 8 Jahren seelsorglich von Gündringen betreut wird . Nach Absprache mit dem neuen Pfarrer von Gündringen und dem dortigen KGR sollen die Hochdorfer dort mehr Stimmen bekommen . Am 4. 2. 76 wurden in Eutingen durch Bischof Moser 16 Kinder gefirmt .

Landtagswahl am 4. 4. 76 in Göttelfingen Wahlber. 302 , abgeg. 243 , ung. 1 , CDU 201 , SPD 30 , FDP 6 , EFP 1 . NPD 4

Am 14.3. 76 wurde der KGR ohne Hochdorf gewählt . : Pius Feinler (111 ) Kieferle Paul (83 )

Maag Maria ( 84 ) Müller Walfried ( 78 ) Raible Gertrud ( 80 ) Teufel Josef ( 93 ) Vogt Maria (101 ) Wally Stefan (89 2. Vorsitzender ) Die Katholiken von Hochdorf werden ab 1. 7. 76 der Kirchengemeinde Gündringen zugestellt .

Am 7. 3. hielt Pfarrer Muth die jährliche Elternversammlung der Erstkommunionkinder . Die Kreuzwegstationen sollen im Wald verbleiben , jedoch besser zugänglich gemacht werden und die eine stark besch. durch Herrn Schneider Rottenb. ersetzt werden .

 

 

(Text- und Bildquelle: Göttelfinger Pfarrchronik, Buch Nr. 18, von Heinz Eitelbuß für die Nachwelt in eine heute lesbare Schrift übertragen und ab 1982 bis heute fortgeführt.)

 

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An 2007

Ab dem Jahr 2007 bot sich über die laufende Flurbereinigung eine einmalige Chance die Kreuzwegstationen an einen geeigneten Standort zu verlegen. Schriftwechsel zwischen S. Häfner, Bürgermeister A. Jöchle, Ortsvorsteherin D. Wally, Hr. Obergfel (Flurbereinigung) und R. Wehle konkretisierten diese Option.

 

Im Protokollbuch der katholischen Kirchengemeinde liest sich das wie folgt:

- Zukünftig anfallende Pflegemaßnahmen, welche die Kirchengemeinde übernimmt, werden zu einem späteren Zeitpunkt besprochen.

- Gebhard Müller regte an, in Rottenburg nachzufragen, ob es für Kleindenkmale eine Versicherung gegen Vandalismus oder dgl. gibt.

- Der Wegebau zur Flurbereinigung beginnt 2008

- Reinhold Wehle ist Vorsitzender des Flurbereinigungsgremium und könnte als Vermittler zwischen Gremium und Kirchengemeinde fungieren. Abstimmung: Einstimmig. Herr Wehle wird als Vermittler bestimmt.

Restaurierungsmaßnahmen und daraus entstehende Kosten

- S. Hafner setzt sich mit der Fa. Poppitz wegen einer Bestandsaufnahme in Verbindung.

Neue Patenschaften für die Stationen

- denkbar wären Nachkommen. Verwandte der früheren Generation

- allgemein könnte ein Hinweis für eine Patenschaft in der Kirchengemeinde erfolgen

- Gabi Wehle legt einen von ihr gefertigten Lageplan, für die mögliche Verteilung der Kreuzwegstationen

auf der zur Verfügung stehenden Fläche vor

- die Stationen könnten in 2- er und 3- er Gruppen stehen

- die Abstände zwischen den einzeInen Gruppen könnten variieren um ggf. Platz für Bänke zu schaffen

- mögliche Bepflanzung um die Stationen? usw

 

2008

folgte der Abbau am bisherigen Standort.

- Der Rückbau war für März/April vorgesehen, Information dazu an Rosemarie Flaig durch S. Häfner

- Zwischenlagerung auf Paletten beim Schuppen von Fam. Wehle (Withau)

- Zuteilung durch Flurbereinigung ist im April/Mai zu erwarten

Von Seiten der bürgerlilchen Gemeinde findet im März eine Ausschreibung und im April die Auftragsvergabe statt.

- Der Termin für den Abbau (Wald) und die Lagerung auf dem Schuppengelände von Reinhold Wehle wird kurzfristig festgelegt

- Zur Mithilfe stehen Gebhard Müller, Thomas Klumpp, Manfred und Reinhold Wehle zur Verfogung.

- Die Fundamente (Wald) werden im Zuge des Abbaus ebenfalls entfernt.

- Der neue Standort wird nochmals genau vermessen damit neue Fundamente exakt gelegt werden können.

 

2009

Aufgrund der dichten Veranstaltungstermine der Gemeinde und KG soll die Einweihung des neuen Standortes im April 2010, verbunden mit einer Kreuzwegandacht, stattfinden.

Zwischenzeitlich soll eine farbliche Anpassung der ausgebesserten Stellen durch einen Steinmetz erfolgen.

Angedacht ist auch, die Naman der Gefallenen evtl. durch Spenden der Angehörigen, restaurieren zu lassen.

Zur Info soll der geschichtliche Hintergrund und die Erklärung der Kreuzwegstationen im Laufe des Jahres 2010 zusammengetragen und erstellt werden.

 

Die ehrenamtlichen und überaus motivierten und zuverlässigen Helfer rund um die Kreuzwegstationen als da waren:

 

Heinz Eitelbuß, Karl-Lorenz Flug, Holger Kullmann, Karl-Hans Müller, Josef Nester, Stefan Wally, Reinhold- Manfred- Thomas- Matthias und Martin Wehle, Georg Weiß, sollen als Anerkennung eine Einladung beim nächsten Brunch mit freiem Verzehr

erhalten.

Einweihung Kreuzwegstationen

- Terminvorschlag : Christi Himmelfahrt am 13.05.2010.

- lm Anschluss an die Prozession soll beim Gemeindezentrum ein Gemeindefest stattfinden.

 

2010

Einweihung Kreuzwegstationen - Ablauf:

- 10:00 Uhr Feldgottesdienst bei den Stationen mit Herrn Pfr. Rennemann unter Mitwirkung der Bläsergruppe vom Musikverein Göttelfingen.

- Die Göttelfinger Gemeindemitglieder ziehen in einer Prozession von der Kirche zum Kreuz von Anton Nester (beim Friedhof) und von don zu den Stationen.

- Die Eutinger Gemeindemitglieder kommen direkt zum Feldgottesdienst.

- Nach dem Gottesdienst soll eine Bewirtung bei den Kreuzwegstationen (Scheune von Reinhold Wehle) stattfinden.

- Bekanntmachung im Mitteilungsblatt welche Speisen angeboten werden.

- Bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Kirche/Gbttelfingen und die Bewirtung im Gemeindezentrum statt.

 

Text-Quelle: Protokollbuch der katholischen Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Göttelfingen